„Lions lesen Lieblingsbücher“ mit prominenten Gästen.
Jeder der geladenen Gäste hätte das Zeug, auch allein für einen vollen Saal zu sorgen. Zusammen begeisterten Stefan Jürgens, Uli Borowka, Steffen Schroeder und Dietmar Bär auf Einladung des ebenfalls vorlesenden Präsidenten des Lions Clubs Hamm-Bad Hamm, Joe Bausch, die Hammer sogar schon im Vorhinein:
Die Veranstaltung am Freitagabend war bereits eine halbe Stunde nach Verkaufsstart ausverkauft.
Den hohen Erwartungen des Publikums wurde die Lesung unter dem Motto „Lions lesen Lieblingsbücher“, die der Lions Club Hamm-Bad Hamm zum sechsten Mal in Folge in der Mitgliederoase der Volksbank veranstaltete, mehr als gerecht. Die prominenten Gäste zeigten sich gut gelaunt, publikumsnah und gaben neben ihren Lieblingsbüchern auch persönliche Anekdoten zum Besten.
So sorgte Schauspieler und Sänger Stefan Jürgens von Beginn an mit seinem Gesang und Klavierspiel für Unterhaltung vom Feinsten und stimmte das Publikum auf die lesenden Gäste ein. In altbekannter Manier stellte Moderator Joe Bausch seine Gäste vor und plauderte mit ihnen über ihren Lebensweg und das ausgewählte Buch, bevor er ihnen Mikrophon und Bühne überließ.
Der Ex-Fußballprofi Uli Borowka las aus seiner Autobiographie „Volle Pulle – Mein Leben als Fußballprofi und Alkoholiker“. Kompromisslos berichtete er darin von seiner Alkohol- und Medikamentensucht sowie dem Loch, in das er zu Karriereende fiel. Designersofa gegen Matratze, Familie gegen Einsamkeit, Existenzängste, Selbstmord versuch. Schockierend ehrlich war das Gelesene und packend der anschließende Aufruf für einen anderen Umgang mit Alkohol und Suchtkrankheiten, für den Borowka zustimmenden Applaus erhielt. Der mit der Veranstaltung erzielte Erlös wird vor allem dem Projekt „fit for future“ der Christoph-Metzelder Stiftung zu Gute kommen, mit dem Kinder und Jugendliche auch in Bockum-Hövel unterstützt werden. Und so bekam der Namensgeber der Stiftung ebenfalls Zeit, das Projekt kurz vorzustellen.
Passende Wahl in Zeiten von #metoo
Im Anschluss las Joe Bausch, der als Gerichtsmediziner aus dem Kölner Tatort bekannt ist, aus Alan Bennetts „Ein Krächer unterm Kanapee“. In dem gewählten Kapitel ging es um die naive Schauspielerin Lesley und ihre Erfahrungen am Filmset – witzig, kritisch und eine passende Wahl in Zeiten von #metoo, wie Bausch anmerkte.
Nach einer Pause ging es weiter mit dem Schauspieler Steffen Schroeder, der vor allem durch seine Rolle als Kriminaloberkommissar Tom Kowalski in der ZDF-Krimiserie „Soko Leipzig“ bekannt ist. Ehrenamtlich engagiert er sich als Strafvollzugshelfer in der JVA Tegel und hat seine Erfahrungen in dem Buch „Was alles in einem Menschen sein kann. Begegnung mit einem Mörder“ festgehalten, aus dem er zwei Passagen vortrug: Ein spannendes und sensibel erzähltes Buch, das faszinierende Einblicke in das Leben eines Langzeithäftlings gibt und aufzeigt, wie schmal der Grad zwischen Freiheit und Gefängnis sein kann. Den Abend beschloss Dietmar Bär, der an der Seite von Joe Bausch im Kölner Tatort seit 20 Jahren den Kommissar Freddy Schenk mimt. Der als Hörbuchsprecher erfahrene Vorleser wählte stilecht einen Krimi und las aus Hakan Nessers „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“. Hier kamen ein toller Krimi und eine wunderbare Stimme zusammen: Ein wunderbarer Abschluss für den gelungenen Abend mit außerordentlichen und sympathischen Gästen die sich nach den Lesungen Zeit für Autogramme und Fotos mit den begeisterten Fans nahmen.
16.04.2018 – Artikel Westfälischer Anzeiger – von Pauline Sickmann